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Foulard, Yves Saint Laurent, 1964
Erich Biehle
Foulard, Yves Saint Laurent,
Erich Biehle,
Foulard, Yves Saint Laurent,
1964
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Museum für Gestaltung Zürich
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Museumsplan
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Interview mit Eric Biehle
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Mit einem ausgeprägten Sinn für den Entwurf, der Ausführung und Anwendung des Textils mitdenkt, schuf Erich Biehle (geb. 1941) erfolgreiche und leicht zugängliche Designs, welche die Haute Couture- und Prêt-à-Porter-Kollektionen seiner Kunden in Paris prägten. Das schwarz-weisse Foulard ist ein frühes Beispiel für die vielen geometrisch gestalteten Foulards, die Biehle im Auftrag von Yves Saint Laurent entwarf.
Als Designer bei der L. Abraham + Co. Seiden AG arbeitete Erich Biehle zu Beginn der 1960er-Jahre bereits an der Gestaltung der ersten Foulardkollektion, die Yves Saint Laurent auf den Markt brachte. Dieses etwas später entstandene Seidentuch zeigt eine streng geometrische und symmetrisch gespiegelte Komposition, die durch den Schwarzweisskontrast hervorgehoben wird. Durch das Tragen des Foulards in verschiedenen Bindetechniken lösen sich jedoch die schwarzen Balken auf und fügen sich zu neuen Mustern zusammen. Bei genauem Hinschauen lässt sich ausserdem feststellen, dass die Linien frei von Hand gezogen sind – Biehle liess im Textilentwurf das Lineal stets beiseite. Damit deutet dieses Foulard dezent auf ein Hauptmerkmal in Biehles Schaffen hin, das sich vor allem in seinen floralen und ornamentalen Entwürfen zeigt: Der Ursprung vieler seiner Werke lag in den malerischen Dessins, die er oft mit einer besonderen Wachsmaltechnik auf Japanpapier ausführte. Da sich die Foulards für die Modehäuser zu bedeutenden Markenträgern mit grossem Verbreitungspotenzial entwickelten, spielte die Gestaltung des Labels eine wichtige Rolle. Hier zieht das von Biehle blockhaft und in einer Kontrastfarbe auffällig eingefügte Label den Blick auf sich – ein Gestaltungselement, das wie auch die geometrische Komposition für nachfolgende YSL-Foulards eingesetzt wurde. Der vom Modehaus vorgegebene Schriftzug fügte dem Design passend zur freien Linie Biehles ein weiteres handschriftliches Element hinzu. Das Foulard bot damit der Kundin die Möglichkeit, ein erschwinglicheres und dennoch auch etwas persönlicheres Textil aus dem Hause YSL zu erwerben. (Rhiannon Ash)
Foulard, 1964
Entwurf: Erich Biehle
Auftrag: Yves Saint Laurent Couture, Paris, FR
Produktion: Abraham AG, Zürich, CH
Material/Technik: Seide, bedruckt
84 × 90 cm
Donation: Erich Biehle
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Foulard, 1964, Entwurf: Erich Biehle, Donation: Erich Biehle
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Foulards für YSL, um 1965, Entwurf: Erich Biehle, Donation: Erich Biehle
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Fotos aus Modemagazinen mit Kleidern aus Stoffen von Erich Biehle, 1960er-Jahre, Donation: Erich Biehle
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Materialien aus dem Archiv Biehle, Donation: Erich Biehle
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Erich Biehle – Yves Saint Laurent
Erich Biehle (geb. 1941) entwirft dieses handgedruckte Seidentuch, nachdem er als Designer der Zürcher L. Abraham + Co. Seiden AG bereits für Yves Saint Laurents erste Foulardkollektion tätig gewesen ist. In der Anwendung selten ausgebreitet sichtbar, faltet sich die streng geometrische Komposition beim Tragen des Foulards in lockere Muster. Zudem kennzeichnet das auffällige Label die Trägerin als Besitzerin eines YSL-Stückes. Es sind Gestaltungselemente, die Biehle für viele YSL-Seidentücher erfolgreich einsetzt.