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Armbanduhr, GB 100, 1983
Swatch AG
Armbanduhr, GB 100,
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Museum für Gestaltung Zürich
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Die 1983 erstmals in 12 Farben präsentierte Swatch veränderte Status und Funktion der Schweizer Armbanduhr: Sie ist nicht mehr Zeitmesser als Investition fürs Leben, sondern ein modisches Accessoire, das sich wie ein Chamäleon den neuen Trends anzupassen vermag.
In den 1970er-Jahren befand sich die Schweizer Uhrenindustrie am Boden. Das Exportvolumen ging von 1977 bis 1983 um die Hälfte zurück. Zwar war 1967 die weltweit erste elektronische Armbanduhr mit Quarzkristall-Anzeige in Neuenburg entwickelt worden, doch Japan setzte die neue Technologie kommerziell um, und die Schweiz verlor ihre Führungsposition im Uhrenmarkt. Die radikale Neuerfindung der Schweizer Uhr durch Swatch (Second Watch) hat eine ökonomische, eine technische und eine ästhetische Seite. Alle drei Aspekte bestimmten die Entwicklung und Konzeption der Swatch gleichermassen. Zentral ist die Vereinfachung der Produktion: Das Swatch-Gehäuse aus Kunststoff (im Spritzguss-Verfahren hergestellt) dient zugleich als Trägerplatte für die nur 51 (statt 91 bei üblichen Uhrwerken) Komponenten, die vollautomatisch mit Ultraschall-Schweisstechnik montiert werden. Trotzdem läuft die Uhr für 50 Schweizer Franken mit einer Minibatterie chronometergenau. 1983 wurde die Swatch in zwölf Farben präsentiert – geplant war eine Gesamtproduktion von einer Million Uhren. Doch erst mit ihrer Umdeutung zum modischen Accessoire wird die Kunststoff- Armbanduhr erfolgreich. In der Zeit von 1983 bis 1989 konzipierten die visuellen Gestalter Jean Robert und Käti Robert-Durrer eine grafische Vielfalt in fünf Linien für jeden Geschmack. Damit wurde Swatch Wegbereiterin der individualisierenden Oberflächengestaltung, die die Produktkultur – vom Turnschuh bis zur Zahnbürste – der 1990er-Jahre prägen sollte. (Renate Menzi)
Armbanduhr, GB 100, Kollektion Frühling-Sommer 1983
Entwicklung: 1980–1982; Produktion: ab 1983
Herstellung: ETA AG, Grenchen, CH
Produktion: Swatch AG, Biel, CH / ASUAG (Allgemeine Schweizer Uhren AG)
Material/Technik: Kunststoff
1 x 3.5 x 24 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Design, Zürich 2014, S. 291.
Lorenz Häfliger, u. a., Stiftung Eisenbibliothek / Georg Fischer AG / SIG Schweizerische Industrie- Gesellschaft Holding AG (Hg.), Beiträge der Schweiz zur Technik. Schweizerische Erfindungen von internationaler Bedeutung, Festschrift zum Jubiläum 700 Jahre Eidgenossenschaft, Oberbözberg 1991.
Claude Lichtenstein, «Die Neugeburt der Armbanduhr aus dem Geist des Graphic Design. Zum Phänomen der Swatch: Robert & Durrer», in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Grafik, Zürich 2014, S. 206f.
Phillips de Pury & Company (Hg.), Swatch. The Blum Collection, Hong Kong 2011.
Swatch AG (Hg.), Swatch Watch, A definitive Guide 1983–2000, Biel 2000.
Armbanduhr, GB 100, 1983, Produktion: Swatch AG, Biel, CH / ASUAG
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Armbanduhr, Jelly Fish, 1985, Produktion: Swatch AG, Biel, CH / ASUAG
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Armbanduhr, Coloured Love, 1988, Produktion: Swatch AG, Biel, CH / ASUAG
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Armbanduhren, Vegetable-Set, 1991, Entwurf: Alfred Hofkunst
Abbildung: Swatch Ldt.
Armbanduhren
Sie messen nicht nur die Zeit, sondern folgen als schmückende Accessoires auch dem Zeitgeist. Mit Fokus auf Schweizer Uhrenmarken und Designer lässt sich die Designgeschichte der Armbanduhr vom traditionellen Erbstück über das modische Lifestyleprodukt bis zum Hightech-Statussymbol nachverfolgen.