2001
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Zierschale, (ohne Titel), 1949
Gertrud NatzlerOtto Natzler
Zierschale, (ohne Titel),
Gertrud Natzler, Otto Natzler,
Zierschale, (ohne Titel),
1949
Gertrud NatzlerOtto Natzler
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1T1
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Das Gestalterpaar Gertrud Natzler (1908–1971) und Otto Natzler (1908–2007) hat im Bestreben, die Quellen des keramischen Schaffens freizulegen, in langjähriger intensiver Teamarbeit Gefässe geschaffen, die jedes oberflächliche Dekor vermeiden.
Als Gertruds «perfekteste Form» hat Otto Natzler die schwebend leicht anmutende Schale seiner Ehefrau bezeichnet, die er mit einer mondartigen Oberflächenstruktur voller Krater und Schatten versehen hat. Das aus Wien stammende Ehepaar hat sich in einer dem Zufall geschuldeten Faszination für das Material Ton in ein mehrere Jahre dauerndes experimentelles Selbststudium gestürzt und sich die nötigen Fähigkeiten zur Herstellung herausragender Keramik autodidaktisch angeeignet. «Schmerzlich war die Periode, weil dieser wundervolle Werkstoff sich als überaus widerspenstig erwies und ihn zu meistern nur sehr langsam gelang», beschrieb Otto diese Anfänge. Gertrud Natzler schuf die Gefässe ohne jegliche Hilfsmittel wie Giess- und Drückformen, gab ihnen als Töpferin einzig mit ihren Händen die individuelle Form, während Otto Natzler in geradezu alchimistischer Anlage als Grossmeister der Glasuren die delikatesten Effekte erzielte. Die präzise Kontrolle der Brenntemperaturen wie auch die Geschwindigkeit, mit der diese erreicht und der Ofen abgekühlt wird, sind massgebliche Parameter. Bereits 1937 gewann das Paar auf der Weltausstellung in Paris für seine Gefässe eine Silbermedaille. Mit dem Anschluss Österreichs sahen sich Gertrud und Otto Natzler 1938 allerdings gezwungen, die Heimat zu verlassen. Sie emigrierten in die USA, wo sie sich ausserhalb von Los Angeles ansiedelten. Das Museum für Gestaltung Zürich kaufte anlässlich der Ausstellung Keramik von Gertrud und Otto Natzler 1959 eine Gruppe von sieben Gefässen an. (Sabine Flaschberger)
Schale, 1949
Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Material/Technik: Steingut, Oxidationsbrand, Bleiglasur
6.3 × 13.1 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Keramik von Gertrud und Otto Natzler, Kunstgewerbemuseum Wegleitung 228, Zürich 1959.
Erika Billeter (Hg.), Kunstgewerbemuseum Zürich, Sammlungskatalog 3: Keramik, Zürich 1965.
Schale, 1949, Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Zierschale, 1956, Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Zierschale, 1958, Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Vase, 1957, Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Bechervase, 1957, Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Zierschale, 1954, Entwurf/Ausführung: Gertrud Natzler, Otto Natzler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Glasuren
In der Gruppe kleiner Schalen scheint das gestalterische Spektrum einer Generation von Töpfern auf, die sich mit Hingabe der Suche nach der vollendeten Form gewidmet hat. Entsprechend eröffnet sich eine Welt unterschiedlicher Linienführungen und Proportionen, von feinster bis massiger Wandung. Die Glasuren ergänzen dabei den meisterlichen Perfektionismus durch intensive Farbverläufe. Marmorierte Zonen und feines Craquelé behaupten sich neben rauer Kraterlandschaft, tiefe Farben neben zart abgestufter Tonalität.