1933
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Marionette, La boîte à joujoux: Tambour, 1918
Otto Morach
Marionette, La boîte à joujoux: Tambour,
Otto Morach,
Marionette, La boîte à joujoux: Tambour,
1918
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Museum für Gestaltung Zürich
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Der Maler Otto Morach (1887–1973) kreierte 1918 als Lehrer der Zürcher Kunstgewerbeschule für die Ausstellung des Schweizerischen Werkbunds eindrückliche Marionetten in kubistisch-facettierter Bemalung zu einem von neun Puppenstücken, die im Auftrag des Schuldirektors Alfred Altherr inszeniert wurden.
Als Lehrer für ornamentales Zeichnen entwarf Otto Morach in farbstarken Gouachezeichnungen die 28 Marionetten zur Musikkomposition La boîte à joujoux von Claude Debussy, die sein Lehrerkollege für die Fächer Modellieren und Holzbildhauerei, Carl Fischer (1888–1987), in kunstvoller Schnitzerei in die dritte Dimension überführte. Die facettierte Bemalung besorgte wiederum Morach und betonte darin zugleich durch die Abschattierung einzelner Flächen den skulpturalen Ausdruck der Figuren. In längeren Atelieraufenthalten in der Künstlerkolonie La Ruche in Paris hatte er sich dieses Stilmittel des Kubismus angeeignet. Morach legte zudem bewusst die Konstruktion der Puppen offen, indem er auf jede textile Bekleidung verzichtete. Das Weglassen der sonst üblichen Beschwerung mit Bleisohlen brachte ihm den Vorwurf ein, unspielbare Marionetten ersonnen zu haben. Zugleich konzipierte er einige Figuren in festen tänzerischen Posen und verhinderte damit das traditionelle Spiel. Der Effekt verstärkte allerdings die Eleganz der Figuren, die vor dem Hintergrund des nächtlichen Paris André Hellés kindlich einfache menschliche Geschichten aus der Spielzeugschachtel erzählen. Unglücklicherweise konnte Morachs Inszenierung wegen der grassierenden Spanischen Grippe 1918 nicht aufgeführt werden. Dennoch bewahrte er sich die Begeisterung für das Marionettentheater und entwarf bis 1931 in enger Zusammenarbeit mit Carl Fischer die Figuren und/oder das Bühnenbild zu diversen weiteren Spielen im Auftrag des Schweizerischen Marionettentheaters. (Sabine Flaschberger)
Marionette, La boîte à joujoux: Tambour, 1918
Entwurf/Bemalung: Otto Morach
Ausführung: Carl Fischer
Material/Technik: Holz, geschnitzt, gefasst
35 × 22 × 21 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Medea Hoch, «Otto Morachs Marionetten als Ausrufer der Moderne», in: Museum für Gestaltung Zürich, Sabine Flaschberger (Hg.), Lasst die Puppen tanzen / Turn the Puppets Loose, Sammeln heisst forschen / Collecting as Research, Bd. 3, Zürich 2017.
Lothar Drack, Otto Morach – Seine Arbeit für das Marionettentheater la boîte à joujoux, Solothurn 1988.
Marionette, La boîte à joujoux: Tambour, 1918, Entwurf/Bemalung: Otto Morach
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionetten, La boîte à joujoux: Tambour, Sergeant de ville, Soldat anglais, 1918, Entwurf/Bemalung: Otto Morach
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, La boîte à joujoux: Poupée avec la rose, 1918, Entwurf/Bemalung: Otto Morach
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, La boîte à joujoux: Pierrot, 1918, Entwurf/Bemalung: Otto Morach
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Entwurfszeichnung, La boîte à joujoux: Tambour, 1918, Ausführung: Otto Morach, Abbildung: Pascal Hegner
Entwurfszeichnung, La boîte à joujoux: La poupée, 1918, Ausführung: Otto Morach,
Abbildung: Pascal Hegner
Entwurfszeichnung, La boîte à joujoux: Pierrot, 1918, Ausführung: Otto Morach,
Abbildung: Pascal Hegner