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Plakat, United Colors of Benetton., 1992
Oliviero Toscani
Plakat, United Colors of Benetton.,
Oliviero Toscani,
Plakat, United Colors of Benetton.,
1992
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
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Museumsplan
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Mit seinen polarisierenden Benetton-Kampagnen hat Oliviero Toscani (geb. 1942) vorgeführt, dass es selbst im Bereich der kommerziellen Werbung möglich ist, mit einer neuen Bildrhetorik Aufmerksamkeit zu erzielen. Die Fotografie eines Lastwagens mit Flüchtenden rief inmitten eines konsumorientierten Publikums mit Vehemenz eine ganz andere Realität ins Bewusstsein.
Das hilflos in der Luft baumelnde Kleinkind zieht magisch den Blick auf sich. Einige der Flüchtenden sind bereits im Wagen, andere versuchen, diesen zu besteigen. Eine grosse Menge weiterer Menschen, nur mit dem Nötigsten beladen, umstellt den Laster. Der Grund für die Flucht ist hier nicht das Thema. Die langjährige Kampagne United Colors of Benetton startete mit harmlosen Fotografien von Kindern aus aller Welt. Toscani radikalisierte seine Bildbotschaften jedoch zunehmend. In den 1990er Jahren begann er damit, ausgewählte Reportagefotos zum gesellschaftspolitischen Weltgeschehen zu zeigen. Die unausweichliche Konfrontation mit diesen Bildern im urbanen Raum musste provozieren. Luciano Benetton hatte die Marketingstrategie des Unternehmens gemeinsam mit Toscani entwickelt und damit die Frage aufgeworfen, ob es legitim ist, Unternehmertum und soziale Verantwortung mittels Werbung zu verbinden. Eine Frage, die es umso mehr heute zu stellen gilt, da Corporate Social Responsibility zwar in aller Munde ist, sich jedoch kaum öffentlich manifestiert. Die hier von Toscani ausgewählte Fotografie ebenso wie das überladene Flüchtlingsschiff auf einem Benetton-Plakat aus dem gleichen Jahr veranschaulichen, dass diese Bilder noch ein Vierteljahrhundert später nichts an Aktualität eingebüsst haben. Wenngleich mittlerweile etwas desillusioniert, fordert Toscani auch weiterhin, die immensen Werbebudgets zu nutzen, um dringliche soziale und politische Fragen öffentlich zu thematisieren. (Bettina Richter)
Plakat, United Colors of Benetton., 1992
Erscheinungsland: diverse Länder
Gestaltung: Oliviero Toscani
Fotografie: Patrick Robert
Auftrag: Benetton Group S.p.A., Ponzano Veneto, IT
Material/Technik: Offsetdruck
30 × 42 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Museum für Gestaltung Zürich, Bettina Richter (Hg.), Help!, Poster Collection 20, Zürich 2009.
Oliviero Toscani, Die Werbung ist ein lächelndes Aas, Mannheim 1996.
Plakat, United Colors of Benetton., 1992, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Patrick Robert
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1992, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Lucinda Devlin
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1992, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Franco Zecchin
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1991, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Oliviero Toscani
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1992, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1991, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Oliviero Toscani
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1991, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Oliviero Toscani
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, United Colors of Benetton., 1991, diverse Länder, Gestaltung: Oliviero Toscani, Fotografie: Oliviero Toscani
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Oliviero Toscani – Benetton
Mit seinen polarisierenden Benetton-Plakaten aus den Jahren 1983 bis 2000 hat Oliviero Toscani (geb. 1942) bewiesen, dass auch in der kommerziellen Werbung eine neue Bildrhetorik noch Aufmerksamkeit erzielen kann. Sie illustrieren Toscanis zunehmende Radikalisierung: Während die frühen Arbeiten harmlose multikulturelle Botschaften vermitteln, dominieren ab 1993 ausgewählte Reportagefotos zu weltpolitischen Ereignissen die Kampagne. Notwendiger Appell an das moralische Gewissen oder Missbrauch von Leid?