Donald Brun absolvierte zunächst eine Lehre als Reklamezeichner bei Ernst Keiser in Basel und besuchte anschliessend die Fachklasse für Grafik an der Allgemeinen Gewerbeschule bei Paul Kammüller. Danach setzte er seine Ausbildung in Berlin an der Akademie für Freie und Angewandte Kunst fort, wo er bis 1931/32 beim Nestor der deutschen Gebrauchsgrafik Oskar H. W. Hadank sowie bei Ernst Böhm studierte. 1933 gründete er sein eigenes Atelier in Basel. In den Jahren 1945 bis 1947 unterrichtete Brun zudem im Teilpensum als Fachlehrer an der Kunstgewerbeschule Basel. 1977 gab er seine beruflichen Tätigkeiten auf und zog sich nach Clarens an den Genfersee zurück, wo er sich der freien künstlerischen Arbeit widmete. Brun war auf allen Gebieten der visuellen Kommunikation tätig. Mit seinem Plakatschaffen zählt er zu den Werbern der ersten Stunde. Nicht die eigene Künstlerhandschrift, sondern die adäquate Umsetzung der Werbebotschaft war ihm oberstes Ziel. So gehorchten seine Plakate den Anforderungen der noch jungen Konsumgesellschaft. Die Darstellung der Dinglichkeit von Produkten im Stil des Sachplakats steht neben humoristischen, erzählerischen Varianten und grafisch strengen Umsetzungen. Mit seinen Plakaten für Persil oder Bally nahm Brun zudem den Kampagnencharakter heutiger Werbestrategien vorweg. Neben der Gestaltung von Plakaten hatte die Realisierung von Messeständen für ihn primären Stellenwert. 1939 wirkte er beispielsweise an der Gestaltung des Modepavillons an der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich mit. Über einige Jahre hinweg war er zudem Ausstellungsleiter der Mustermesse Basel. Brun gehörte zu den Initianten der Alliance Graphique Internationale (AGI) und war einer der Pioniere des Verbands Schweizer Graphiker sowie des Goldenen Pinsels, einer alljährlich für gute Werbung verliehenen Auszeichnung. (Andrea Eschbach)