Stankowski studierte nach einer Lehre und Gesellenjahren als Dekorations- und Kirchenmaler ab 1926 an der Folkwangschule in Essen bei Max Burchartz, wo neben Grafik und Typografie bereits Fotografie unterrichtet wurde. 1929 zog Stankowski nach Zürich und arbeitete im Reklameatelier von Max Dalang, in dem er auch ein Fotostudio einrichtete. In diesen Jahren stand er in intensivem Austausch mit progressiven Schweizer Gestaltern und Vertretern der Zürcher Konkreten. Stankowski vervollständigte in diesem Umfeld seine Gestaltungslehre. 1934 musste er die Schweiz verlassen und gelangte über einen Aufenthalt in Lörrach 1938 nach Stuttgart, wo er als selbstständiger Grafiker arbeitete. 1940 wurde er Soldat und verbrachte einige Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung fand Stankowski eine Anstellung als Schriftleiter, Grafiker und Fotograf bei der Stuttgarter Illustrierten. 1951 gründete er auf dem Killesberg ein eigenes grafisches Atelier. 1972 trat Karl Duschek in das grafische Atelier ein, das er ab 1975 auch leitete. Stankowski wandte sich ab Mitte der 1970er-Jahre zunehmend der Malerei zu. Stankowski unterrichtete zudem als Gastdozent in Ulm an der Hochschule für Gestaltung (HfG). 1983 gründete er die gemeinnützige Stankowski-Stiftung, die regelmässig Personen und Institutionen auszeichnet, die die Trennung von freier und angewandter Kunst und Gestaltung aufheben. Seine grafischen Umsetzungen für IBM, den Süddeutschen Rundfunk oder Standard Elektrik Lorenz (SEL) gewannen beispielhaften Charakter. (Andrea Eschbach)