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Tischleuchte, Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344, 1932
Sigfried Giedion
Tischleuchte, Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344,
Sigfried Giedion,
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Tischleuchte, Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344,
1932

Sigfried Giedion
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
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Pavillon Le Corbusier
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Museumsplan
  • Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344 Sigfried Giedion Tischleuchte
  • Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344 Sigfried Giedion Tischleuchte
  • Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344 Sigfried Giedion Tischleuchte
  • Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344 Sigfried Giedion Tischleuchte
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Die Leuchte der Zürcher Wohnbedarf AG filtert das Licht nicht wie damals üblich mit einem semitransparenten Schirm aus Textilien oder Milchglas. Die Indirektleuchte bezieht die Architektur in die Lichtgestaltung ein, indem ihr Licht gezielt an einer Zimmerdecke oder einer Wand reflektiert wird.

Le Corbusier & Pierre Jeanneret verpassten es, ihren Genfer Wohnblock Clarté mit einer eigenen Wohnausstellung einzuweihen. So blieb die Demonstration französischer Eleganz lokalen Ensembliers vorbehalten, während die Zürcher Wohnbedarf AG mit zwei kompletten Einrichtungen für das schlichte Typenmöbel warb. Zwischen dem 25. Mai und dem 15. Juni 1932 waren auch die ersten Indirektleuchten der Firma BAG Turgi zu bewundern. Diese Daten sind wichtig, weil sich der studierte Maschineningenieur Sigfried Giedion – neben Werner Max Moser von 1931 bis 1935 Hauptaktionär der Firma Wohnbedarf AG – im Juli 1932 als offizieller «Berater» in die Entwicklungen der BAG eingeschaltet hat. Die in Genf gezeigten, mit dem Label «BAG-wohnbedarf-typ» geadelten Leuchten müssten noch als reine Werkentwürfe der BAG gelten, wüsste man nicht um Giedions Begeisterung für das indirekte Licht und für die Kugel- und Reibungsgelenke der von Bernard-Albin Gras erfundenen französischen Industriemodelle, die seine ab Juli entwickelte Indi-Leuchtenserie massgeblich bestimmen sollte. Die verstellbare Indirektleuchte BAG 4.344 zeigt nicht nur eine charmante, wenn auch etwas schwerfällige Interpretation der beiden Gras-Gelenke, sondern auch den in einem dicken Messingkelch versteckten Lichtreflektor, den Giedion später tale quale als Schirm seiner legendären Indi-Leuchte benützte. Giedion hat die ersten Indirektleuchten von BAG vermutlich im Frühjahr 1932 initiiert, noch bevor er die volle Verantwortung für das Design selbst übernehmen konnte. (Arthur Rüegg)

Tischleuchte, Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344, 1932
Entwurf: Sigfried Giedion
Herstellung: BAG Broncewaren-Fabrik AG Turgi, CH
Produktion: Wohnbedarf AG, Zürich / Basel, CH
Material/Technik: Messing, vernickelt, Gusseisen; Galalith (Gelenkkugel), emailliert (Innenreflektor)
80 x Dm 29 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Design, Zürich 2014, S. 106.

Le Corbusier, «Das Haus aus Glas» (= Die Kunst in der Schweiz, Sonderheft 4/5), 1933.

BAG Turgi, Katalog Nr. 644 6737, Ausgabe 1933.

Arthur Rüegg, «Couleurs, meubles et photographie: ‹J’ai deux amours›», in: Luca Bellinelli, La construction de l’immeuble Clarté, Mendrisio 1999, S. 50–71.

Biografie
Sigfried Giedion
Sigfried Giedion
*1888 in Prag
†1968 in Zürich

Sigfried Giedion studierte zuerst Maschinenbau und danach Kunstgeschichte, unter anderem bei Heinrich Wölfflin, bei dem er 1922 promovierte. Der Besuch der Bauhaus-Woche im Jahr darauf prägte ihn entscheidend. In der Folge wurde Giedion zu einem der prominentesten Propagandisten und Historiker der modernen Architekturbewegung weltweit. Im Juni 1928 initiierte er gemeinsam mit Le Corbusier und Hélène de Mandrot die Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM), denen er bis zu ihrer Auflösung 1959 als Generalsekretär vorstand. Neben seiner publizistischen Tätigkeit und der Arbeit für den CIAM war Giedion zeit seines Lebens vielfältig kulturpolitisch tätig. 1929 propagierte er mit der Schrift Befreites Wohnen einen konsequent modernen Wohnstil. Die Möbel dafür lieferte die zwei Jahre später von Giedion, Werner Max Moser und Rudolf Graber gegründete Wohnbedarf AG in Zürich. 1932 war Giedion Berater der Bronzewarenfabrik BAG Turgi. Gemeinsam mit Hin Bredendieck entwickelte er dort unter anderem die Indi-Leuchte. Auch für die Embru-Werke in Rüti engagierte sich Giedion. 1935/36 liess er sich von Alfred und Emil Roth sowie Marcel Breuer im Zürcher Doldertal zwei Mehrfamilienhäuser erbauen. Als Initiator, Theoretiker und Propagandist des Neuen Bauens verschaffte sich der Kunsthistoriker international Gehör. Seine Schriften zählten bald zu den Standardwerken moderner Architekturgeschichte. 1938/39 begannen – mit den Charles Eliot Norton Lectures an der Harvard University – Giedions Aktivitäten als Universitätslehrer. 1941 erschien Space, Time and Architecture, Giedions zentrales Buch zur Architekturgeschichte. Der durch Le Corbusier vermittelten Lehrtätigkeit in den USA folgte 1946 die Berufung als Dozent an die ETH Zürich. Zwei Jahre später veröffentlichte er die kulturhistorische Studie Mechanization Takes Command. Bis Mitte der 1960er-Jahre war Giedion abwechselnd in Harvard und an der ETH Zürich tätig. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Arthur Rüegg (Hg.), Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 2002.

Porträt Sigfried Giedion
Abbildung: magnumphotos.com / Fotografie: David Seymour

Legenden

Tischleuchte, Verstellbare Indirektleuchte, Modell 4.344, 1932, Entwurf: Sigfried Giedion
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Detailaufnahme, Kugelgelenk Indi-Leuchte, Modell 4.353, 1932
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Stehleuchte, Indi-Leuchte, 1931–1932, Entwurf: Sigfried Giedion
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Fotografie, Sigfried Giedion und Hin Bredendieck, Indi-Leuchte, 1932, Fotografie: Hans Finsler
Abbildung: Archiv ZHdK

Plakat, Hans Finsler und die Schweizer Fotokultur – Museum für Gestaltung Zürich – Werk Fotoklasse, 2006, Schweiz, Gestaltung: Martin Blättler
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK