1903
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Buch, The Works of Geoffrey Chaucer, 1896
William Morris
Buch, The Works of Geoffrey Chaucer,
William Morris,
Buch, The Works of Geoffrey Chaucer,
1896
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Museum für Gestaltung Zürich
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Als ein Meisterwerk wird das Buch The Works of Geoffrey Chaucer angesehen, das William Morris (1834–1896) in seiner eigens gegründeten Kelmscott Press bei London druckte. Wie in den anderen Handwerkskünsten setzte sich Morris auch in der Buchkunst bis ins Detail mit der Gleichzeitigkeit von Schönheit und Zweckmässigkeit der Gestaltung in einem handwerklichen Produktionskontext auseinander.
Bereits im Gründungsjahr der Kelmscott Press 1891 beabsichtigte William Morris, die Werke des mittelenglischen Dichters in einem Neudruck herauszugeben. Bis zur Beendigung dieses grössten Projekts der Druckerei vergingen aber noch einige Jahre. In dieser Zeit entwarf der Künstler Edward Burne-Jones 87 Holzschnittillustrationen, während Morris die ornamentalen Rahmen, Bildrahmen und zahlreichen Initialbuchstaben und -wörter sowie die Titelseite gestaltete. Ab 1895 wurde der Chaucer in der von Morris entworfenen Schrift, der sogenannten Chaucer-Type, auf zwei Albion-Handpressen in Hammersmith gedruckt. Sie resultierte aus seinem Wunsch, eine gotische, gut leserliche Schrift zu kreieren. Morris machte sich zudem Gedanken über die idealen Abstände zwischen den Wörtern, Buchstaben und Zeilen sowie über die Breite der Ränder. Er suchte nach der besten Tinte und gab ein handgeschöpftes Büttenpapier in Produktion. Für etwa 48 der 440 Exemplare (425 auf Papier, 15 auf Pergament gedruckt) gestaltete er eine geprägte weisse Lederbindung, die sich an eine Buchbindung des 15. Jahrhunderts anlehnte. Auch die Integration von Bild, Text, Rahmen und Initialbuchstaben sowie der Rotdruck der Zwischentitel und der Inhaltszusammenfassungen deuten auf die Vorbilder der mittelalterlichen Buchgestaltung und des frühen europäischen Buchdrucks hin, die er in seine Vision des idealen Buchs im Geist der Arts and Crafts-Bewegung integrierte. (Rhiannon Ash)
Buch, Titelseite, The Works of Geoffrey Chaucer, 1896
Gestaltung und Schriftentwurf: William Morris
Illustration: Sir Edward Burne-Jones
Autorschaft: Geoffrey Chaucer
Herausgabe: F.S. Ellis
Druckerei: Kelmscott Press, Hammersmith, GB
Holzschnitt: W. H. Hooper
Material/Technik: Büttenpapier, Buchdruck / Schrift: Chaucer-Type
42.3 × 29.2 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
John Dreyfus, The Kelmscott Press, in: Linda Parry (Hg.), William Morris, Ausst.-Kat. Victoria and Albert Museum 9. Mai–1. September 1996, London 1996, S. 310–316.
William S. Peterson und Sylvia Peterson Holton, The Kelmscott Chaucer: A census, New Castle 2011.
William S. Peterson, The Kelmscott Press: A History of William Morris’s Typographical Adventure, Oxford 1991.
A note by William Morris on his aims in founding the Kelmscott Press together with a short description of the press by S. C. Cockerell, and an annotated list of the books printed thereat, Hammersmith 1898.
Buch, Titelseite, The Works of Geoffrey Chaucer, 1896, Gestaltung und Schriftentwurf: William Morris
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Buch, Einzelseite, The Works of Geoffrey Chaucer – Here bigynneth the tale of the wife of Bath, 1896, Gestaltung und Schriftentwurf: William Morris, Illustration: Sir Edward Burne-Jones
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Buch, Einzelseite, The Works of Geoffrey Chaucer – The hous of fame. Liber primus., 1896, Gestaltung und Schriftentwurf: William Morris, Illustration: Sir Edward Burne-Jones
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Buch, Einzelseite, The Works of Geoffrey Chaucer – The hous of fame. Liber 1., 1896, Gestaltung und Schriftentwurf: William Morris
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
William Morris - Kelmscott Press
William Morris (1834 – 1896) kümmert sich um jedes Detail seiner Bücher, die er in der eigenen Druckerei, der Kelmscott Press, auf der Handpresse drucken lässt. Holzschnitte, rankenverzierte Bordüren und Initialen schmücken seine Geschichten oder die seiner Lieblingsautoren. Er entwirft auch eigene Schriften. Dabei richtet er den Blick auf die Vorbilder der mittelalterlichen Buchkunst und des frühen Buchdrucks. Die Bücher von Morris werden ihrerseits zum Vorbild – so etwa an der Kunstgewerbeschule Zürich.