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Sonnenbrille, SDS 011, 2006
Markus DudliSandra Kaufmann
Sonnenbrille, SDS 011,
Markus Dudli, Sandra Kaufmann,
Sonnenbrille, SDS 011,
2006
Markus DudliSandra Kaufmann
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1Z1
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Brillen sollen für ihre Träger möglichst unsichtbar und kaum zu spüren sein, für ihre Betrachter jedoch sind sie untrennbar mit dem Gesicht und dem Stil einer Person verbunden. In diesem Feld zwischen Funktionalität und Mode bewegt sich die Designerin Sandra Kaufmann (geb. 1972).
Brillen sind aus technologischer Sicht unkompliziert. Wenn die ergonomisch erforderlichen Masse wie Kopfbreite, Augenabstand oder Nasenbreite eingehalten werden, ist ihre Form frei und orientiert sich mehr am Vokabular und den Gesetzen der Mode. «Es ist eine Arbeit am Zehntelmillimeter», sagt Sandra Kaufmann. Nach der Ausbildung zur Industriedesignerin in Zürich arbeitete Sandra Kaufmann (geb. 1972) in verschiedenen Designbüros, unter anderem beim Brillendesigner Alain Mikli in Paris. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz wagte sie den Start mit einer eigenen Brillenkollektion. Der Markt schien gesättigt zu sein, doch zusammen mit ihrem Geschäftspartner, dem Optikermeister Markus Dudli, gelang es Kaufmann, eine erfolgreiche Brillenmarke aufzubauen. Die erste Kollektion von Strada del Sole bot einen funktionalen Mehrwert. Um eine möglichst flache Sonnenbrille herzustellen, tüftelten Kaufmann und Dudli über eineinhalb Jahre. Durch die federnde Spannung eines geschlitzten Metallbügels lassen sich die Bügel wie eine Haarspange in zwei Positionen umklappen. In geschlossenem Zustand und mit nach innen geklappten Bügeln ist die Brille so flach, dass sie in der Gesässtasche transportiert werden kann. Die Klammer über dem Nasensteg lässt sich leicht öffnen, und die Gläser können ausgewechselt werden. Die aus dünnem Blech mit Laser ausgeschnittene Front, die Bügel und die Klammern werden alle in der Schweiz gefertigt, wo viele Firmen für die Uhrenindustrie feinmechanische Teile herstellen. Seit 2015 entwickelt Sandra Kaufmann zusammen mit der Künstlerin Monika Fink farbige Kunststoffbrillen mit patentiertem Scharnier und auswechselbaren Doppelstahlbügeln für ihr neues Label Sol Sol Ito. (Renate Menzi)
Sonnenbrille, SDS 011, 2006
Entwurf: Sandra Kaufmann, Markus Dudli
Produktion: Strada del Sole GmbH, Zürich, CH
Material/Technik: Federstahl, geätzt und in Form gebogen (Gestell); Polyamid (Nylon) (Gläser), Silikon (Nasenpads)
14 × 4,9 × 3,5 cm
Donation: Sandra Kaufmann
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Design, Zürich 2014, S. 354.
Meret Ernst, «Selbst gebügelte Sonnenbrille», in: Hochparterre 20 (2007), Heft 8, S. 26f.
www.stradadelsole.ch
Sonnenbrille, SDS 011, 2006, Entwurf: Sandra Kaufmann, Markus Dudli, Donation: Sandra Kaufmann
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Sonnenbrille, SDS 011, 2006, Entwurf: Sandra Kaufmann, Markus Dudli, Donation: Sandra Kaufmann
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Sonnenbrille, Sol Sol Ito 027 AL, 2016, Entwurf: Sandra Kaufmann, Monika Fink
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Brillen
Für ihren Benutzer selbst soll sie möglichst unsichtbar sein und gut sitzen. Für alle anderen gehört die Brille als Teil eines Gesichts zum Charakterbild. Diese Doppelfunktion bildet die Grundlage für das Design: Das Sehen oder der Schutz verlangen nach einer ergonomischen Passform, das Gesehenwerden nach sozialer Distinktion. Eine gute Brille vermag beide Funktionen zu vereinen.