2097
https://www.eguide.ch/wp-content/uploads
Schutzbrille, Suva, 1929
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt SUVA / CNA / INSAI
Schutzbrille, Suva,
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt SUVA / CNA / INSAI,
Schutzbrille, Suva,
1929
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt SUVA / CNA / INSAI
g1Z1
[{"lat":47.38287539866034,"lng":8.535782585896527},{"floor":"floorplan-ug"}]
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1Z1
l
Die Suva-Brille schützte die Augen von Millionen von Arbeitnehmern in der Schweiz. Weil ihre funktionale Gestaltung und ihre Anpassungsfähigkeit die von herkömmlichen Sonnenbrillen übertraf, wurde das Modell mit eckig gefassten Gläsern auch in der Freizeit getragen.
Erst mit der Einführung der obligatorischen Unfallversicherung 1918 durch die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (SUVA) rückte der Körperschutz der Arbeitnehmer ins Bewusstsein. Weil jeder siebte Arbeitsunfall in der Schweiz ein Augenunfall war, vertrieb die Suva als eine ihrer ersten Massnahmen ab 1920 Schutzbrillen. 1928 entwickelte sie auf die Bedürfnisse der Benutzer ausgerichtete eigene Modelle (von Schweizer Firmen hergestellt) und liess ihre Entwicklung patentieren. Über drei Millionen Brillen mit demselben Konstruktionsprinzip wurden verkauft. Alle Modelle ermöglichten ein flexibles Anpassen an unterschiedlich geformte Gesichter und eine einfache Handhabung. Eine Spange aus feinem Stahldraht umfasst die kreisrunden Gläser und verbindet diese durch einen federnden Nasensteg. Alle Bestandteile – Gläser, Kopfband und die auf der Haut anliegenden Brillenkörbe aus gepresstem Fasermaterial (Zellulosederivat) können einzeln ausgewechselt werden. Das Modell von 1929 war in einer robusten Ausführung mit elastischem Trageband oder mit Bügeln erhältlich. Dieses erste Modell sowie die weiteren Varianten von 1932 und 1947 wurden nicht nur als Schutzbrillen, sondern von jungen, der Maschinenästhetik zugewandten Männern auch in der Freizeit als Sonnenbrillen getragen – ein frühes Beispiel für den symbolischen Einsatz von funktionalem Design. (Renate Menzi)
Schutzbrille, Suva, 1929
Entwicklung: Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Luzern, CH
Produktion: Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Luzern, CH
Material/Technik: Glas; Zellulosederivat; Textilband
6 × 14 × 3 cm (Dm 6 cm)
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Design, Zürich 2014, S. 73.
Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), Unbekannt – Vertraut. «Anonymes» Design im Schweizer Gebrauchsgerät seit 1920, Reihe Schweizer Design-Pioniere 4, Zürich 1987.
Schutzbrille, Suva, 1929, Produktion: Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Luzern, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Schutzbrille, Suva, Modell 1947, Produktion: Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Luzern, CH, Donation: Charles von Büren
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Schutzbrille, Suva, Modell 1947, Produktion: Schweizerische Unfallversicherungsanstalt, Luzern, CH, Donation: Charles von Büren
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Konstruktionszeichnung mit Einzelteilen der Suva-Schutzbrille Modell 1929
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Fotografie, Suva-Schutzbrille als Sonnenbrille, Glis, um 1950
Abbildung: FX Jaggy
Brillen
Für ihren Benutzer selbst soll sie möglichst unsichtbar sein und gut sitzen. Für alle anderen gehört die Brille als Teil eines Gesichts zum Charakterbild. Diese Doppelfunktion bildet die Grundlage für das Design: Das Sehen oder der Schutz verlangen nach einer ergonomischen Passform, das Gesehenwerden nach sozialer Distinktion. Eine gute Brille vermag beide Funktionen zu vereinen.