1883
https://www.eguide.ch/wp-content/uploads
Vase, (ohne Titel), 1945
Keramische Werkstätte Alsiko Uster
Vase, (ohne Titel),
Keramische Werkstätte Alsiko Uster,
Vase, (ohne Titel),
1945
Keramische Werkstätte Alsiko Uster
g1P1
[{"lat":47.382868815250866,"lng":8.53572458312658},{"floor":"floorplan-ug"}]
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1P1
l
Die vom Ehepaar Fritz (1900–1968) und Helene Haussmann-Frei (1905–1989) gegründete keramische Werkstätte Alsiko überzeugte mit sorgfältig gearbeiteten seriellen Gebrauchsartikeln und setzte im Bereich der Studiokeramik auf meisterhaft ausgeführte schlichte Vasen mit aufregenden Glasuren.
Die in Deutschland ausgebildeten Keramiker Fritz und Helene Haussmann-Frei gründeten 1928 in Niederuster eine Töpferwerkstätte, deren Namen Alsiko sie vom Aluminiumsilikatoxid als einem der Grundstoffe der Keramikherstellung ableiteten. Das wohl bekannteste Produkt dürfte das in runden Formen gearbeitete Service Alsiko sein, das Helene Haussmann-Frei um 1933 entworfen hat. Die aus feinkörnigem Klinkerton gefertigte Ware um die patentierte nichttropfende Teekanne mit langem nach unten gerichtetem Ausguss wurde unglasiert in Rot und Schwarz sowie mit verschiedenen Farbglasuren geliefert und erfolgreich vertrieben. Neben derartigen, dem Bauhaus nachempfundenen, avantgardistischen Produkten setzte das Ehepaar Haussmann auch auf ebenso schlichte Studiokeramik. Die kugelige Vase mit weiter Öffnung entstand Mitte der 1940er-Jahre. Damals begann Helene Haussmann mit Glasurexperimenten, die sich an asiatischen Vorbildern orientierten. Die dunkelrote Glasur des dünnwandigen Scherbens überzog sie mit einer graphitgrauen Rauchglasur mit türkisfarbenen Partien und Sprenkeln. Der elegante ovoide Gefässkörper scheint über dem abgesetzten Standring förmlich zu schweben. Nach 1948 übernahm Helene Haussmann die alleinige Leitung der Manufaktur mit bis zu 15 Mitarbeitenden (bis 1962). Für die Produktion von Ziervasen und -krügen zog sie die bekannten Kunstgewerblerinnen Berta Tappolet, Luise Strasser, Cornelia Forster und Amata Good hinzu, die das Dekor der ebenfalls angebotenen volkstümlicheren Produktlinie besorgten. Max Bill nahm 1952 eine herzförmige Vase nach dem Entwurf von Helene Haussmann-Frei in das Kompendium Die Gute Form auf. (Sabine Flaschberger)
Vase, 1945
Entwurf/Ausführung: Helene Haussmann, Fritz Haussmann
Herstellung: Keramische Werkstätte Alsiko Uster, CH
Material/Technik: Steinzeug, gedreht, glasiert (Rauchglasur)
11 × 12.2 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Arthur Rüegg, in: Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Design, Zürich 2014.
Keramische Werkstätte und Wohnhaus F. Haussmann, Uster, in: Werk 22, (1935), Heft 12, S. 397–401.
Vase, 1945, Entwurf/Herstellung: Keramische Werkstätte Alsiko Uster, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Vase, 1939, Entwurf/Herstellung: Keramische Werkstätte Alsiko Uster, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Vase, um 1945, Entwurf/Herstellung: Keramische Werkstätte Alsiko Uster, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Kontaktkopie, Keramik von Fritz und Helene Haussmann in der Ausstellung Europäische Keramik seit 1900, 1955, Kunstgewerbemuseum Zürich
Abbildung: Archiv ZHdK
Teekannen und Zuckerdose, Alsiko, um 1933, Entwurf/Herstellung: Keramische Werkstätte Alsiko Uster, CH, Donation: Arthur Rüegg
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Glasuren
Mario Mascarin (1901 – 1966) gilt als Schweizer Pionier des Steinzeugs und bei hohen Temperaturen gebrannter Glasuren. Fritz Haussmann (1900 – 1968) gründet 1928 zusammen mit seiner Frau Helene (1905 – 1989) in Niederuster die Keramische Werkstätte Alsiko, wo schlichte Objekte hergestellt werden. Das gestalterische Augenmerk liegt bei diesen kleinen Gefässen aus den 1930er- bis 1950er-Jahren auf der stringenten Form in Kombination mit raffinierten Glasuren, was den bauchigen Vasen die erratische Schönheit und geheimnisvolle Aura von Vogeleiern verleiht. Kein Wunder, dass sich der kleine Vogel hier wohl fühlt …