2359
https://www.eguide.ch/wp-content/uploads
Tasse, (ohne Titel), um 1745
Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen
Tasse, (ohne Titel),
Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen,
Tasse, (ohne Titel),
um 1745
Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen
g1Q1
[{"lat":47.38288425220972,"lng":8.535704801834981},{"floor":"floorplan-ug"}]
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1Q1
l
Als Tummelfeld der Blumenmotivik erwies sich in der bürgerlichen Kultur bekanntermassen die festlich gedeckte Tafel. Die Zittertasse hingegen wurde ersonnen, um Heissgetränke ans Bett zu servieren.
Wo diese Zittertasse oder Trembleuse heute für einen Latte Macchiato geradezu ideal wäre, diente sie im 18. Jahrhundert zum Trinken des äusserst kostbaren Kakaos, der stark gesüsst und in Wasser aufgekocht serviert wurde. In europäischen Adelskreisen galt das Kolonialprodukt als besonders bekömmlich und wurde wegen seiner aphrodisierenden Eigenschaften geschätzt. Der auf der Untertasse angebrachte Kranz mit filigran durchbrochener Wandung gewährleistete den besseren Halt der Tasse, dies insbesondere für das Trinken von heissen Getränken im Bett. Die Zittertasse wurde also keinesfalls nur für zittrige oder ungeschickte Hände erschaffen. Einzelblumen wie die Nelke, die Rose und das Stiefmütterchen sind auf dem henkellosen Becher wie auch der Untertasse in naturgetreuen Farben dargestellt. Zum integrativen Bestandteil des Dekors wurden Insekten erkoren, vom Marienkäfer über Schmetterlinge bis hin zu eher unbedeutenden Faltern und gar Motten und Mücken. Mit Schlagschatten versehen, erscheinen diese als äusserst plastisch und imitieren die Realität in beinahe erschreckender Weise. Das Markenzeichen der Porzellanmanufaktur Meissen sind die gekreuzten Schwerter, die dem Wappenschild der Meissener Markgrafen entstammen. (Sabine Flaschberger)
Tasse mit Trembleuse, um 1745
Herstellung: Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen, DE
Material/Technik: Porzellan, Aufglasurmalerei, teilweise vergoldet
9.5 x 8.5 cm (Tasse), 5.5 x 16.5 cm (Untertasse)
Donation: Jürg Conzett
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
www.porzellan-stiftung.de
Tasse mit Trembleuse, um 1745, Herstellung: Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen, DE, Donation: Jürg Conzett
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Tasse mit Trembleuse, um 1745, Herstellung: Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen, DE, Donation: Jürg Conzett
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Zuckerdose, um 1750, Herstellung: Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen, DE, Donation: Louise Muth
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Zuckerdose mit Schneckendeckel, um 1745, Herstellung: Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen, DE, Donation: Jürg Conzett
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Kaffeeservice, um 1878, Herstellung: Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur Meissen, DE
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Teekultur
Die gehobene Tafelkultur in der Schweiz hängt eng mit der Erfindung des europäischen Porzellans Anfang des 18. Jahrhunderts zusammen. Diese technische Hochleistung geht mit der Gründung der führenden europäischen Porzellanmanufaktur Meissen (1710) einher. Deren elaborierten Ausführungen kaum nachstehend, bringt die Zürcher Porzellanmanufaktur in Kilchberg-Schooren (1763 – 1906) in einer kurzen, aber glanzvollen Ära qualitativ hochstehende Ware an Weich- und Hartporzellan hervor. Besonders geschätzt wird das «Schooren» wegen seiner feinen Malereien.