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Reiseplattenspieler, Mikiphone, 1924
Gebrüder Vadàsz
Reiseplattenspieler, Mikiphone,
Gebrüder Vadàsz,
*1037

Reiseplattenspieler, Mikiphone,
1924

Gebrüder Vadàsz
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  • Mikiphone Gebrüder Vadàsz Reiseplattenspieler
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Die auf die Herstellung von Präzisionsteilen spezialisierte Firma Paillard entwickelte das erste Taschengrammophon der Welt. Anders als die heutigen portablen MP3-Player musste das in einer Blechdose verstaute Abspielgerät für Schellackplatten allerdings vor Gebrauch umständlich zusammengesetzt werden.

Nach der epochalen Erfindung des Trichtergrammofons und der Schallplatte konzentrierten sich die Hersteller auf die Miniaturisierung der Abspielgeräte. Mitte der 1920er-Jahre war es bereits möglich, das eigene Koffergrammofon zum Picknick mitzunehmen. Damit noch nicht zufrieden, suchte die erfolgreiche Präzisionsindustrie im Waadtländer Jura – sie exportierte fertig montierte Grammofone und Einzelteile in Hunderttausender-Serien – Geräte zu entwickeln, die in einer Mappe oder gar im Hosensack transportiert werden konnten. Thorens in Sainte-Croix produzierte ein Reisslackgehäuse von 5×26, 6×11,5 Zentimeter, in dem Gelenkarm, Tonabnehmer, Lautsprecher und Drehkurbel Platz fanden. Die am gleichen Ort ansässige – und familiär verbundene – Firma Paillard konkurrenzierte dieses Miniaturgrammofon mit dem noch viel kompakteren Mikiphone, das in einer handgrossen vernickelten Dose Platz fand. Das nach einem Patent der aus Ungarn stammenden Gebrüder Vadàsz in 180.000 Exemplaren fabrizierte «first pocket grammophone in the world» musste vor Gebrauch umständlich zusammengesetzt werden. Der ausklappbare Tonarm erhielt den Tonkopf und einen zweiteiligen Resonator aus Bakelit aufgesteckt, bevor sich die Schellackplatte an der Mittelachse des Plattentellers befestigen liess. Die feinmechanische Meisterleistung erhielt 1927 auf einer internationalen Musikausstellung in Genf den Premier Prix. Le Corbusier würdigte das Mikiphone 1926 gar als eine «manifestation première de l’esprit d’une époque machiniste». (Arthur Rüegg)

Reiseplattenspieler, Mikiphone, Patent 1924
Entwurf: Gebrüder Vadàsz
Herstellung: Paillard S.A., Yverdon / Ste-Croix, CH
Material/Technik: Messing, vernickelt; Phenoplast (Aufsatz)
4.5 × 11.5 cm (Dose geschlossen)
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Museum für Gestaltung Zürich (Hg.), 100 Jahre Schweizer Design, Zürich 2014, S. 66.

Lotte Schilder Bär, «Mechanische Objekte – Blickpunkte der Schweizer Präzisionsindustrie», in: Rüegg, Arthur / Tropeano, Ruggero (Hg.), Wege zur «Guten Form». Neun Beiträge zur Geschichte der Schweizer Produktgestaltung, Basel / Boston / Berlin 1995, S. 26–31.

Legenden

Reiseplattenspieler Mikiphone in geschlossenem Zustand, 1924, Herstellung: Paillard S.A., Yverdon / Ste-Croix, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Reiseplattenspieler, Mikiphone, Patent 1924, Herstellung: Paillard S.A., Yverdon / Ste-Croix, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Reiseplattenspieler Mikiphone in betriebsbereitem Zustand, 1924, Herstellung: Paillard S.A., Yverdon / Ste-Croix, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Reiseplattenspieler Mikiphone mit Schallplatte, 1924, Herstellung: Paillard S.A., Yverdon / Ste-Croix, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Gebrauchsanweisung zum Reiseplattenspieler Mikiphone, um 1924, Auftrag: Paillard S.A., Yverdon / Ste-Croix, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Audio

Portable Musikabspielgeräte sind bereits um 1920 ein Thema, als der Reiseplattenspieler Mikiphone in der Schweiz erfunden wird. Mit neuen Tonträgern wie Kassette, Minidisc oder CD verändert sich auch das Design der Abspielgeräte. Mit der digitalen MP3-Technologie ist die Miniaturisierung weit fortgeschritten, die Feinmechanik spielt nun eine untergeordnete Rolle. Auch die Telefonapparate verändern sich mit der Digitalisierung, Festnetzapparat und Mobiltelefon ähneln sich immer mehr.