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Marionette, Longhi I, 1926
Alexandra Exter
Marionette, Longhi I,
Alexandra Exter,
Marionette, Longhi I,
1926
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
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Die russische Avantgardekünstlerin Alexandra Exter (1882–1949) fasste ihre Marionetten für einen Film als bewegliche Skulpturen auf. Die Kontraste in der strukturellen Beschaffenheit der Oberflächen zielten auf ästhetische Reize ab, während die beweglichen Metallteile im Licht kinetische Effekte erzeugen sollten.
Die Handlung des nicht realisierten Films des Dänen Peter Urban Gad war wechselweise im Venedig des 17. Jahrhunderts und im New York der 1920er-Jahre angesiedelt. Alexandra Exter erhielt den Auftrag für ursprünglich 40 Marionetten als erfolgreiche Malerin des Kubofuturismus und erfahrene Bühnen- und Kostümdesignerin. Nach langen Jahren des Pendelns zwischen den Kulturen liess sie sich 1924 definitiv in Paris nieder, wo sie in Fernand Légers Akademie für moderne Kunst unterrichtete. Die acht im Museum für Gestaltung Zürich vorhandenen Charaktere stehen in der Tradition der Commedia dell’Arte und zeichnen sich durch groteske Helme sowie tiefschwarze Gesichtsmasken aus, wie sie Exter in den Karnevalsszenen des venezianischen Malers Pietro Longhi fand – daher leitet sich auch der Name der Figuren ab. Die Puppenspielerin Nechama Szmuszkowicz (1895–1977) setzte Exters Entwürfe unter Verwendung alltäglicher Materialien in dreidimensionale Figuren um. Die Gelenke überbrückte sie in grösstmöglicher Beweglichkeit mit Kugeln und textilen Verbindungen, beabsichtigte Exter doch ein gesteigertes kinetisches Erlebnis durch die Kombination geplanter Bewegungsimpulse durch den Puppenspieler und die zufälligen Bewegungen der frei hängenden Elemente. In ihren Marionetten manifestiert sich zudem die Lust am Experimentieren mit Farbe, Volumen und Licht, während ihr das schlichte Nacheifern einer Illusion der Realität gänzlich abging. (Sabine Flaschberger)
Marionette, Longhi I, 1926
Entwurf: Alexandra Exter
Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Auftrag: Peter Urban Gad
Material/Technik: Holz; Textil; Zinn; verschiedene Kunststoffe
53 × 36 × 36 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Sabine Flaschberger, «Spielfiguren der Avantgarde – Alexandra Exters Marionetten für einen Film», in: Museum für Gestaltung, Sabine Flaschberger (Hg.), Lasst die Puppen tanzen / Turn the Puppets Loose, Sammeln heisst forschen / Collecting as Research, Bd. 3, Zürich 2017.
Ada Raev, Alexandra Exter, in: Ingrid Pfeiffer/Max Hollein (Hg.): Sturm-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910–1932, Köln 2015.
Marionette, Longhi I, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, Colombine, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, Arlequin bleu, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, Longhi III, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, Longhi II, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, Carabinier, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Marionette, Polichinelle, 1926, Entwurf: Alexandra Exter, Ausführung: Nechema Szmuskowicz
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK