1553
https://www.eguide.ch/wp-content/uploads
Plakat, Laissez-moi encore dix ans je reprendrai vos augmentations!, 1968
Atelier Populaire
Plakat, Laissez-moi encore dix ans je reprendrai vos augmentations!,
Atelier Populaire,
Plakat, Laissez-moi encore dix ans je reprendrai vos augmentations!,
1968
[{"lat":47.382866772123634,"lng":8.53565518096832},{"floor":"floorplan-ug"}]
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1F8
l
Im heissen Mai 1968 verwandelten sich die Fassaden von Paris in Mauern des Widerstands. Plakate, die durch bewusst gewählte farbliche Reduktion und den amateurhaften Charakter noch an Unmittelbarkeit und emotionaler Sprengkraft gewannen, tauchten überall auf und wechselten über Nacht. Immer wieder zeigten sie das unverkennbare Gesicht von Charles de Gaulle (1890–1970).
1968 machten sich Kunststudenten der École des Beaux-Arts in Paris daran, das Plakat als Medium des Widerstands zu nutzen und gleichzeitig neu zu entwerfen. Charles de Gaulle war die Hauptfigur auf diesen Plakaten. Der damalige Präsident der Republik verkörperte die konservativ erstarrte Gesellschaft. Er stand für den autoritären Herrschaftsanspruch und die Selbstbehauptung des Staates. Oft auf den Umriss reduziert, galten die grosse Nase und die ebenso markanten Ohren wie auch die heiss geliebte Generalsuniform mit Schirmmütze als Wahrzeichen de Gaulles. Die Linienzeichnung des frontalen, karikaturartig festgehaltenen Porträts verbindet sich hier mit dem schwarzen Block, zu dem sein Oberkörper vereinfacht wurde. De Gaulles Gesicht sticht dadurch umso prägnanter hervor. Vor dem schwarzen Hintergrund ist die Textbotschaft deutlich lesbar. De Gaulle wird hier ein ironischer Ausspruch in den Mund gelegt, der ebenso auf seine bereits zehnjährige Amtszeit anspielt wie auch auf die heftig umstrittenen Lohnkürzungen. Die prekäre soziale Situation vieler Beschäftigter war neben politischen Gründen Ursache der Streiks und Aufstände des Jahres 1968. Sie führten gerade in Paris zu einer seltenen Verbindung von Studentenrevolte und Arbeiterprotesten. Das offizielle Bild des Präsidenten wurde dabei auf vielfältige Weise konterkariert. De Gaulle ist auf den Plakaten einmal machtgieriger Diktator, dann wieder eine von fremden Interessen gelenkte Marionette. (Bettina Richter)
Plakat, Laissez-moi encore dix ans je reprendrai vos augmentations !, 1968
Erscheinungsland: Frankreich
Gestaltung: Atelier Populaire, Paris, FR
Porträtierte Person: Charles André de Gaulle
Auftrag: Atelier Populaire, Paris, FR
Material/Technik: Siebdruck
58.5 × 45 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Museum für Gestaltung Zürich, Bettina Richter (Hg.), Kopf an Kopf, Poster Collection 19, Zürich 2008.
Plakat, Laissez-moi encore dix ans je reprendrai vos augmentations !, 1968, Frankreich, Gestaltung: Atelier Populaire, Paris, FR
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, En Médicine comme partout, plus de grand patron, 1968, Frankreich, Gestaltung: Atelier Populaire, Paris, FR
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, (ohne Text), 1968, Frankreich, Gestaltung: Atelier Populaire, Paris, FR
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Plakat, L‘état c’est moi, 1968, Frankreich, Gestaltung: Atelier Populaire, Paris, FR
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Atelier Populaire – Mai 1968
Im Mai 1968 entdecken junge Kunststudierende das Plakat als Medium des Widerstands. Ihre über Nacht wild gehängten Affichen leben von symbolhaften Verkürzungen und der Kombination bekannter Zeichen mit neuen Bildfindungen. Der überschäumende Bild- und Wortwitz ist auch Plädoyer für eine bis dahin unbekannte lustvolle Art des Politisierens. Charles de Gaulle ist Hauptfigur der Plakate: Der damalige Präsident der Republik verkörpert beispielhaft den autoritären Herrschaftsanspruch des Staates.