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Marionette, König Hirsch: Wache, 1918
Sophie Taeuber-Arp
Marionette, König Hirsch: Wache,
Sophie Taeuber-Arp,
*1505

Marionette, König Hirsch: Wache,
1918

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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
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Museumsplan
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  • König Hirsch: Wache Sophie Taeuber-Arp Marionette
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  • König Hirsch: Wache Sophie Taeuber-Arp Marionette
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Für die Schweizerische Werkbundausstellung in Zürich entwarf Sophie Taeuber-Arp (1889–1943) 1918 zum Puppenspiel König Hirsch ein Ensemble von radikal abstrahierten Marionetten aus geometrischen Körpern und verlieh diesen ein am Tanz geschultes unerwartetes Bewegungsspektrum.

Im Vorfeld der Werkbundausstellung beauftragte Alfred Altherr (1875–1945) als Direktor der Kunstgewerbeschule und des dazugehörigen Museums verschiedene Künstler mit der Inszenierung eines Stücks für das geplante Schweizerische Marionettentheater. Taeuber kam zu einer gestalterischen Lösung, die von ihrer Tätigkeit als Lehrerin für textiles Entwerfen, ihren freien Arbeiten als Künstlerin wie auch den Erfahrungen im Bereich des Ausdruckstanzes um den Tanzpädagogen Rudolf von Laban beeinflusst war. Aus geometrischen Grundformen wie Zylinder, Kegel und Kugel entwickelte sie ein skurriles Ensemble von Charakteren, das sich – im Gegensatz zu den weitgehend den menschlichen Proportionen nachempfundenen Figuren ihrer Kollegen – dadurch auszeichnet, dass Körper und Kleider eine unverbrüchliche skulpturale Einheit bilden. Die Verwendung von Textilien reduzierte Taeuber auf zeichenhafte Versatzstücke wie einen schmalen Brokatstreifen als Merkmal der Würdenträger. Die 17 Marionetten stellen das Personal zu Carlo Gozzis Commedia dell’Arte-Text Re Cervo dar, eines 1762 erschienenen Märchens über die Brautschau des Königs Deramo, das die beiden Autoren René Morax und Werner Wolff für die Werkbundausstellung in eine Parodie auf die Psychoanalyse Sigmund Freuds umarbeiteten. In dieser Wechselkomödie bewirken Freudanalytikus und sein Gehilfe Dr. Oedipus Komplex verschiedene Verwandlungen mit Hilfe der Kraft Urlibido im Kolorit der Zürcher Umgebung, trägt sich doch etwa die königliche Jagd im Burghölzliwald zu. (Sabine Flaschberger)

Marionette, König Hirsch: Wache, 1918
Entwurf/Bemalung: Sophie Taeuber-Arp
Ausführung: Carl Fischer
Material/Technik: Holz, gedrechselt, bemalt
55.5 × 18 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Museum für Gestaltung Zürich, Sabine Flaschberger (Hg.), Lasst die Puppen tanzen / Turn the Puppets Loose, Sammeln heisst forschen / Collecting as Research, Bd. 3, Zürich 2017.

Sophie Taeuber-Arp, Heute ist morgen, Aarau/Zürich 2014.

Biografie
Sophie Taeuber-Arp
Sophie Taeuber-Arp
*1889 in Davos
†1943 in Zürich

Nach kunstgewerblichen Studien in München und Hamburg liess sich Sophie Taeuber 1914 in Zürich nieder. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch kunstgewerbliche Auftragsarbeiten. 1915 lernte sie Hans Arp kennen, über den sie Zugang zu den avantgardistischen Literatur- und Kunstkreisen fand. An der Dada-Szene Zürichs beteiligte sie sich unter anderem als Tänzerin. Von 1916 bis 1929 war sie als Lehrerin für textiles Entwerfen an der Kunstgewerbeschule Zürich tätig, wo sie im Unterricht neue Massstäbe setzte. Für die Schweizerische Werkbundausstellung in Zürich schuf Sophie Taeuber 1918 einen Satz von 17 konstruktiven Marionetten zum dadaistisch überarbeiteten Puppenspiel König Hirsch. 1922 heiratete sie Hans Arp, es folgten gemeinsame Reisen und künstlerische Projekte wie die bekannten Duo-Collagen. 1925 war Taeuber-Arp Jurymitglied und ausstellende Künstlerin in der Schweizer Abteilung der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Arts Industriels in Paris. Einen bedeutenden Auftrag erhielt das Ehepaar 1926 mit dem Umbau des Unterhaltungszentrums Aubette in Strassburg. 1929 zog das Paar nach Paris, um sich – als Teil der Pariser Kunstszene – der freien Kunst zu widmen. Als «entartet» verfemt, flohen sie 1940, kurz vor der Okkupation von Paris, nach Südfrankreich und erwogen, in die USA zu emigrieren. Ende 1942 flohen sie nach Zürich, wo sie sich um eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz bemühten. Durch einen tragischen Unfall starb Sophie Taeuber-Arp im Haus des befreundeten Ehepaars Binia und Max Bill. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Arthur Rüegg (Hg.), Schweizer Möbel und Interieurs im 20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 2002.

Porträt Sophie Taeuber-Arp
Abbildung: Archiv ZHdK / Fotografie: unbekannt

Legenden

Marionette, König Hirsch: Wache, 1918, Entwurf/Bemalung: Sophie Taeuber-Arp
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: Wache
Sophie Taeuber-Arp (Original 1918)
IC Design, lizensierte Edition, 2016
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: König Deramo
Sophie Taeuber-Arp (Original 1918)
IC Design, lizensierte Edition, 2016
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: Hirsch
Sophie Taeuber-Arp (Original 1918)
IC Design, lizensierte Edition, 2016
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: König Deramo, 1918, Entwurf/Bemalung: Sophie Taeuber-Arp
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: Hirsch, 1918, Entwurf/Bemalung: Sophie Taeuber-Arp
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: Clarissa, 1918, Entwurf/Bemalung: Sophie Taeuber-Arp
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Marionette, König Hirsch: Freudanalytikus, 1918, Entwurf/Bemalung: Sophie Taeuber-Arp
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Entwurfszeichnung für die Marionette Truffaldino, 1918, Ausführung: Sophie Taeuber-Arp, Donation: Marguerite Arp-Hagenbach
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Entwurfszeichnung zum Bühnenbild König Hirsch, 1918, Ausführung: Sophie Taeuber-Arp, Donation: Marguerite Arp-Hagenbach
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Fotografie, Szene aus dem Marionettenspiel König Hirsch, 1918, Reprint: 2007, Fotografie: Ernst Rudolf Linck
Abbildung: Archiv ZHdK

Fotografie, Fendi Herbst-Winterkollektion, 2015/16, Fotografie: Karl Lagerfeld
Abbildung: Fendi Archives