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Kragen, Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid, 1989
Verena Sieber-Fuchs
Kragen, Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid,
Verena Sieber-Fuchs,
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Kragen, Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid,
1989

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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
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Museumsplan
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  • Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid Verena Sieber-Fuchs Kragen
  • Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid Verena Sieber-Fuchs Kragen
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In experimentellen Werkstücken enthebt Verena Sieber-Fuchs (geb. 1943) durchwegs die zumeist kleinen Ausgangspartikel ihrer vorgegebenen Funktion und verbindet sie zu einem überraschenden neuen Ganzen, in dem sich Poesie, Humor und Zeitkritik die Waage halten.

Zu Beginn ihrer Karriere hat sich Verena Sieber-Fuchs erfolgreich mit Tapisserien und textilen Installationen für öffentliche Gebäude befasst. Die Hinwendung zum Schmuck führte sie zu unkonventionellen Materialien, die sie in unverkennbarer Art in ungeheuerlichen Metamorphosen zu neuem Leben erweckt hat. Mittels der Häkeltechnik hat Sieber-Fuchs eine grössere Anzahl prachtvoller Kragen geschaffen, die dem Auge schmeicheln und an das anschmiegsame Gefieder rarer Vögel erinnern. Allerdings wird der schöne Schein des Schmucks durch die schwarzen Ränder gebrochen, hat die Künstlerin doch für den Kragen der Trauer – zu tragen zu einem blutroten Kleid chinesische Trauerformulare verarbeitet. Die sprechenden Trauerränder verweisen auf das Massaker auf dem Tian’anmen-Platz in Peking, das die Künstlerin 1989 zu diesem subversiven Kommentar des Zeitgeschehens veranlasst hat. In anderen Arbeiten dringt immer wieder ihr Humor durch, etwa wenn sie als äusserst zierliche Frau im Kragen When I’m 52 aus lauter Etiketten der eher ausladenden Kleidergrösse 52 die Option einer gänzlich anderen Statur auslotet. Ihr Schmuck aus lauter Kronkorken längst vom Markt genommener oder redesignter Getränkemarken zeugt von der weitblickenden Anlage ihrer Werke.  Sieber-Fuchs hat sich als Textilkünstlerin schon längst in den Olymp des filigranen Gespinstes vorgearbeitet. Ihre Arbeiten finden sich heute weltweit in renommierten Museumssammlungen. (Sabine Flaschberger)

Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid, 1989
Entwurf/Ausführung: Verena Sieber-Fuchs
Material/Technik: Papier (Trauerformulare); Eisendraht
38 × 7 cm
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Legenden

Kragen der Trauer, getragen auf blutrotem Kleid, 1989, Entwurf/Ausführung: Verena Sieber-Fuchs
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Kragen, Follow the line!, 1989, Entwurf/Ausführung: Verena Sieber-Fuchs
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Hut, Alles Konfetti, 2015, Entwurf/Ausführung: Verena Sieber-Fuchs
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Hut, Alles Konfetti, 2015, Entwurf/Ausführung: Verena Sieber-Fuchs
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Kragen, Kronkorken, 1985, Entwurf/Ausführung: Verena Sieber-Fuchs, Dauerleihgabe: Bundesamt für Kultur, Bern, CH
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Kragen und Besätze

Das Genre des Kragens erweist sich als vielseitig variierbar: Der belgische Allrounder Henry van de Velde (1863 – 1957) richtet mit dem Braun in Schwarz gearbeiteten Besatz samt passenden Manschetten den Fokus auf die Nobilitierung schlichter Reformkleider. Zwei Sets aus Kragen und Manschetten zeugen von Elsi Giauques (1900 – 1989) akkurater Arbeitstechnik, während Anne-Martine Perriard (geb. 1956) materiell aus dem Vollen schöpft, wenn sie Münzen zu Rosetten umformt und mit Menschenhaar kombiniert. Verena Sieber-Fuchs (geb. 1943) gestaltet aus chinesischen Trauerformularen den Kragen der Trauer als Anklage gegen das Massaker am Tian’anmen-Platz.