1869
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Kinderbuch, почта (Die Post), 1933
Michail Cechanovskij
Kinderbuch, почта (Die Post),
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Kinderbuch, почта (Die Post),
1933
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Museum für Gestaltung Zürich
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Das Kinderbuch Die Post von Samuil Marschak (1887−1964) mit den Illustrationen von Michail Zechanowski alias Cechanovskij (1889−1965) gilt als ein Meisterwerk der sowjetischen Buchgestaltung der Avantgarde. Die Zeichnungen orientieren sich stark an der konstruktivistischen Plakatästhetik und folgen dem Rhythmus des Kindergedichts.
«Wer klopft an meine Tür
Mit einer dicken Tasche mit Riemen,
Mit der Nummer ‹5› auf dem kupfernen Schildchen,
Mit einer dunkelblauen Uniformmütze?
Er ist es, er ist es,
Der Leningrader Postbote!»
Diese Zeilen aus dem Gedicht Die Post sind jedem russischen Kind geläufig. Ihr Autor, der Dichter und Übersetzer Samuil Marschak, ist nach wie vor einer der beliebtesten Kinderbuchautoren in Russland. Das Gedicht erschien erstmals 1927 als Kinderbuch mit den Illustrationen von Michail Zechanowski und wurde zu einem enormen Erfolg. Allein die vorliegende Auflage von 1933 wurde in 75.000 Exemplaren gedruckt. 1930 schuf Michail Zechanowski den gleichnamigen Trickfilm, der Kultstatus erlangte. Die Post zeigt uns vier Postboten aus vier Nationen, die versuchen, dem Schriftsteller und Globetrotter Boris Žitkov einen Brief auszuhändigen. Letztlich gelingt dies in Leningrad. Die Darstellung der Schauplätze – Leningrad, Berlin, London und Brasilien – sowie der Protagonisten weist eine konstruktivistische Liniensprache voller Witz und Fantasie auf. Der hetzende schnurrbärtige Leningrader, der solide wohlbeleibte Berliner, der hagere Londoner und der geschmeidige Brasilianer unterscheiden sich deutlich in ihrer Erscheinung und im Gang, und doch sind sie durch ihre Arbeit und deren Hauptattribut, die grosse Posttasche, miteinander verbunden. Die Gestaltung lässt deutlich eine Verherrlichung der Geschwindigkeit und Technik erkennen: Der Brief «reist» per Zug, Flieger und Schiff um die Welt. Das Kinderbuch Die Post erscheint als kongeniale Synthese der Musik des Gedichtes und der Bildsprache. (Tatiana Arquint)
Kinderbuch, почта (Die Post), 1933
Illustration: Michail Cechanovskij
Text: Samuil Maršak
22.5 × 19.3 cm
Donation: Walter Roshardt
Eigentum. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Julian Rothenstein, Schatzkammer der Revolution: russische Kinderbücher von 1920–1935, Zürich 2013.
Margit Rowell, The russian avantgarde book, 1910–1934, Museum of Modern Art, New York 2002.
Russische Bücher 1912–1935, Ausst.-Kat., Galerie Michael Pabst, München 1991.
http://www.s-marshak.ru
Kinderbuch, почта (Die Post), 1933, Illustration: Michail Cechanovskij, Donation: Walter Roshardt
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Kinderbuch, Doppelseite, почта (Die Post) – Der Leningrader Postbote unterwegs, 1933, Illustration: Michail Cechanovskij, Text: Samuil Maršak, Donation: Walter Roshardt
Abbildung. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Kinderbuch, Doppelseite, почта (Die Post) – Der Berliner Postbote unterwegs, 1933, Illustration: Michail Cechanovskij, Text: Samuil Maršak, Donation: Walter Roshardt
Abbildung. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Kinderbuch, Doppelseite, почта (Die Post) – Der brasilianische Postbote unterwegs, 1933, Illustration: Michail Cechanovskij, Text: Samuil Maršak, Donation: Walter Roshardt
Abbildung. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Kinderbuch, Doppelseite, почта (Die Post) – Der Briefempfänger: Schriftsteller Boris Žitkov, 1933, Illustration: Michail Cechanovskij, Text: Samuil Maršak, Donation: Walter Roshardt
Abbildung. Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Russische Kinderbücher
In den 1920er- und 1930er-Jahren kreieren mehrere namhafte Dichter und Künstler der russischen Avantgarde Kinderbücher. Höhepunkte sind die kühnen konstruktivistischen Illustrationen von Vladimir Lebedev (1891 – 1967) und von Michail Cechanovskij (1889 − 1965) zu den Gedichten Zirkus und Die Post von Samuil Maršak. Ihre Layout- und Bildexperimente tragen erheblich zur künstlerischen Qualität dieser Bücher bei.