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Logoentwurf, CWS, um 1958
Josef Müller-Brockmann
Logoentwurf, CWS,
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Logoentwurf, CWS,
um 1958

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  • CWS Josef Müller-Brockmann Logoentwurf
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Das Logo des Hygieneartikelherstellers CWS besteht aus den Initialen des Schweizer Unternehmensgründers Hans Conrad Wolfgang Schnyder. Es wurde 1958 vom renommierten Grafiker Josef Müller-Brockmann (1914–1996) als Teil des neuen Firmenerscheinungsbildes entworfen. Das schlanke, längsgedehnte Logo mit dem schräg gestellten «W» ist noch heute in Gebrauch.

Josef Müller-Brockmann entwarf im Verlauf seiner Karriere viele Wortmarken, Signete und ganze Erscheinungsbilder für industrielle und staatliche Unternehmen. Die Gestaltung des Erscheinungsbildes für den Hygieneartikelhersteller CWS bezeichnete er in seiner Autobiografie als einen seiner spannendsten Aufträge der 1950er-Jahre. In dieser Zeit wuchs die Zahl sich konkurrenzierender Unternehmen und damit auch ihr Bedarf nach einem unverwechselbaren visuellen Auftritt. Dazu brauchte es nicht nur eine prägnante Firmenmarke, sondern ein integral konzipiertes Erscheinungsbild, das alle Drucksachen und Werbeträger umfasste. Für das 1954 gegründete Schweizer Unternehmen entwarf Müller-Brockmann 1958 in unzähligen Skizzen eine elegante Wortmarke, konstruiert aus den drei Initialen «C», «W», «S» des Gründernamens Conrad Wolfgang Schnyder. Das schlanke, längsgedehnte Logo mit dem schräg gestellten «W», das noch heute positiv in Schwarz und Rot, negativ in Weiss mit schwarzer Kontur existiert, wurde auf allen Drucksachen und Werbeträgern innerhalb des Layoutrasters systematisch angebracht. Ebenso präzis fügten sich die Produktaufnahmen und der Text in schlichter Akzidenz Grotesk ins Layout der Prospekte. In ihrer Gesamtheit trugen die Struktur und ihre Elemente zu einem einheitlichen, sauberen und damit vertrauenserweckenden Erscheinungsbild des Hygieneartikelherstellers bei. Für diesen langjährigen Kunden arbeitete das Atelier Müller-Brockmann und die Folgeagentur Müller-Brockmann + Co bis 1975. (Barbara Junod)

Logoentwurf, CWS, um 1958
Gestaltung: Josef Müller-Brockmann
Auftrag: CWS, Schweiz, Zürich, CH
Material/Technik: Karton, Tintenzeichnung, bemalt
14 × 22.2 cm
Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
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Literatur

Kerry William Purcell, Josef Müller-Brockmann, London 2006, S. 118–119.

Josef Müller-Brockmann, Mein Leben: Spielerischer Ernst und ernsthaftes Spiel, Baden 1994, S. 39.

Hans Neuburg, «Zeichen und Marken», in: Moderne Werbe- und Gebrauchsgrafik, Ravensburg 1960, S. 76–81.

Carlo Vivarelli, «Die Prinzipien der Signetgestaltung», in: Neue Grafik 5 (1960), S. 29–33.

Biografie
Josef Müller-Brockmann
Josef Müller-Brockmann
*1914 in Rapperswil
†1996 in Zürich

Joseph Müller-Brockmann steht mit seinem grafischen Werk und seinen theoretischen Schriften stellvertretend für den Swiss Style der Nachkriegszeit. Nach Abbruch der Grafikerlehre war er zunächst Hospitant an der Kunstgewerbeschule Zürich. Ab 1934 arbeitete er im eigenen Atelier als Grafiker und Illustrator und fand in der Schaufenstergestaltung ein wichtiges Betätigungsfeld. Nach Kriegsende gewannen Bühnenbild und Theaterplakat an Bedeutung. Anfang der 1950er-Jahre wandte er sich zunehmend von der Illustration ab und suchte nach einer sachlich-konstruktiven, universal verständlichen Sprache in der visuellen Kommunikation. Erste Plakataufträge erhielt Müller-Brockmann von der Zürcher Tonhalle, für die er bis 1972 Plakate gestaltete. 1952 gewann er einen vom Automobil Club der Schweiz (ACS) lancierten Wettbewerb mit seinem Plakat Schützt das Kind!, für das er mit dem Fotografen Ernst A. Heiniger zusammengearbeitet hatte. Internationale Anerkennung fand Müller-Brockmann durch sein Referat auf der International Design Conference in Aspen/Colorado. 1958 war er Mitbegründer der Zeitschrift Neue Grafik, die bis 1965 in 18 Nummern erschien. Ab den 1960er-Jahren war Müller-Brockmann als Berater und Gestalter des Corporate Designs für die Rosenthal-Porzellanwerke sowie für die Max Weishaupt GmbH tätig, von 1967 bis 1988 war er Designberater von IBM Europa. 1967 gründete er gemeinsam mit drei anderen Partner die Werbeagentur Müller-Brockmann + Co., die er jedoch von 1976 bis 1984 allein weiterführte. Unter anderem wirkte Müller-Brockmann in dieser Zeit als Berater und Gestalter für Olivetti, die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und das Kunsthaus Zürich. Müller-Brockmann wurde mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gewürdigt. Der Verleihung des Brunel Awards in den Jahren 1985, 1987 und 1994 folgten weitere internationale Auszeichnungen. (Andrea Eschbach)

Quelle:

Lars Müller, Josef Müller-Brockmann, Ein Pionier der Schweizer Grafik, Baden 1994/2001.
Museum für Gestaltung Zürich, Bettina Richter (Hg.), Josef Müller-Brockmann, Poster Collection 25, Zürich 2014.

Porträt Josef Müller-Brockmann
Abbildung: www.buamai.com / Fotografie: unbekannt

Legenden

Logoentwurf, CWS, um 1958, Gestaltung: Josef Müller-Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Logoentwürfe, CWS, um 1958, Gestaltung: Josef Müller-Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Logoentwürfe, CWS, um 1958, Gestaltung: Josef Müller Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Logoentwurf, CWS, um 1958, Gestaltung: Josef Müller-Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Geschäftskarte, CWS – CWS Handtuchautomaten GmbH, um 1958
Gestaltung: Josef Müller-Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Layout-Entwürfe für Handtuchautomaten, CWS, um 1958, Gestaltung: Josef Müller-Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Werbefotografie, CWS, um 1958, Logo und Fotografie: Josef Müller-Brockmann, Donation: Shizuko Yoshikawa (Archiv Josef Müller-Brockmann)
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Ausstellungstext
Josef Müller-Brockmann – Logo und Signete

Die Gestaltung von Wortmarken, Signeten oder ganzen Erscheinungsbildern zählt zu den anspruchsvollsten Aufgaben der visuellen Kommunikation. Denn sie verlangt Kenntnisse der zu repräsentierenden Firma oder Institution sowie die Fähigkeit, deren Philosophie in eine unverwechselbare und prägnante Form zu bringen, die in diversen Formaten und Medien funktioniert, schnell wiederzuerkennen ist und im Gedächtnis haften bleibt. Josef Müller-Brockmann (1914 – 1996) war ein Spezialist auf diesem Gebiet.