1977
https://www.eguide.ch/wp-content/uploads
Cocktailkleid, (ohne Titel), 1968
Cristóbal Balenciaga
Cocktailkleid, (ohne Titel),
Cristóbal Balenciaga,
Cocktailkleid, (ohne Titel),
1968
[{"lat":47.38290740763955,"lng":8.535752075768983},{"floor":"floorplan-ug"}]
Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
8031 Zürich
Museumsplan
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 94
8031 Zürich
Pavillon Le Corbusier
Höschgasse 8
8008 Zürich
Museumsplan
g1Z0
l
Das Cocktailkleid des spanischen Couturiers Cristóbal Balenciaga (1895–1972) besticht durch seine verspielte wie kompromisslose Linie. Aus steifem Gazar geschneidert, wird es zum skulpturalen Zeugnis der Partykultur der 1960er-Jahre.
Das Modell aus dem Gazarstoff des Schweizer Seidenhauses Abraham wurde im Februar 1968 bei der Balenciaga-Modeschau in der Avenue George V in Paris vorgeführt. Auf goldenen Stühlen sitzend, liessen sich die geladenen Gäste die raffinierten Haute-Couture-Stücke vorführen. Vom kragenlosen runden Halsausschnitt aus entwickelte Cristóbal Balenciaga das grosszügig geblümte Cocktailkleid über die engen Schultern in ein körpernahes tailliertes Kleid, das sich an der Hüfte in einen tellerförmigen Volant erweitert. Die angeschnittenen schmalen Ärmel liess er in Ellbogenhöhe in eine Bordüre ausschwingen. Was sich zunächst als Verkörperung der Pop-Kultur ausnimmt, entpuppt sich auch als Referenz an eine der wichtigsten Inspirationsquellen Balenciagas: Als gläubigen Katholiken faszinierten ihn schon früh die Roben der Geistlichen, ihre raschelnde Stofflichkeit, ihre starken Farben und edlen Materialien, aber auch die Sperrigkeit der Stoffe, die dem Alltag enthoben strikt der Zeremonie vorbehalten blieben. In der Pariser Modeszene hat sich Balenciaga als Provokateur gegen fixe Schönheitsvorstellungen ausgesprochen. Die übermässige Betonung der Taille etwa suchte man bei ihm vergeblich, sah er doch den Bauch als die attraktivste Kurve der Frau an. Auch foutierte er sich um die gängigen Modellmasse, setzte vollere Frauen ein sowie solche mit unterschiedlichen Hautfarben. Die reduzierte Formensprache und starke Farbigkeit seiner Entwürfe wirkt bis heute auf zeitgenössische Designer nach. Das Zürcher Museum Bellerive zeigte 1970 die erste jemals in einem Museum ausgerichtete Ausstellung zur Mode Balenciagas. (Sabine Flaschberger)
Cocktailkleid, 1968
Entwurf: Cristóbal Balenciaga
Herstellung: Balenciaga, Paris, FR; Abraham AG, Zürich, CH (Stoff)
Material/Technik: Seidengazar, bedruckt, maschinen- und handgenäht
98 x 102 cm
Donation: Cristóbal Balenciaga
Eigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Hamish Bowles, Balenciaga and Spain, New York 2011.
Marie Andrée Jouve, Balenciaga, Paris 1988.
Cocktailkleid, 1968, Entwurf: Cristóbal Balenciaga, Donation: Cristóbal Balenciaga
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Cocktailkleid mit Cape, 1967, Entwurf: Cristóbal Balenciaga, Donation: Cristóbal Balenciaga
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Nachmittagsmantel mit Cape, 1965, Entwurf: Cristóbal Balenciaga
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Cocktailhut, 1966, Entwurf: Cristóbal Balenciaga, Donation: Cristóbal Balenciaga
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Damenhut, 1967, Entwurf: Cristóbal Balenciaga, Donation: Cristóbal Balenciaga
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Einladungskarte, Balenciaga, 1970, Herausgabe: Kunstgewerbemuseum Zürich, Museum Bellerive, CH
Abbildung: Archiv ZHdK
Plakat, Balenciaga – Ein Meister der Haute Couture – Museum Bellerive, Schweiz, 1970, Gestaltung: Gérard Miedinger
Abbildung: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK