Nach kunstgewerblichen Studien in München und Hamburg liess sich Sophie Taeuber 1914 in Zürich nieder. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch kunstgewerbliche Auftragsarbeiten. 1915 lernte sie Hans Arp kennen, über den sie Zugang zu den avantgardistischen Literatur- und Kunstkreisen fand. An der Dada-Szene Zürichs beteiligte sie sich unter anderem als Tänzerin. Von 1916 bis 1929 war sie als Lehrerin für textiles Entwerfen an der Kunstgewerbeschule Zürich tätig, wo sie im Unterricht neue Massstäbe setzte. Für die Schweizerische Werkbundausstellung in Zürich schuf Sophie Taeuber 1918 einen Satz von 17 konstruktiven Marionetten zum dadaistisch überarbeiteten Puppenspiel König Hirsch. 1922 heiratete sie Hans Arp, es folgten gemeinsame Reisen und künstlerische Projekte wie die bekannten Duo-Collagen. 1925 war Taeuber-Arp Jurymitglied und ausstellende Künstlerin in der Schweizer Abteilung der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Arts Industriels in Paris. Einen bedeutenden Auftrag erhielt das Ehepaar 1926 mit dem Umbau des Unterhaltungszentrums Aubette in Strassburg. 1929 zog das Paar nach Paris, um sich – als Teil der Pariser Kunstszene - der freien Kunst zu widmen. Als «entartet» verfemt, flohen sie 1940, kurz vor der Okkupation von Paris, nach Südfrankreich und erwogen, in die USA zu emigrieren. Ende 1942 flohen sie nach Zürich, wo sie sich um eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz bemühten. Durch einen tragischen Unfall starb Sophie Taeuber-Arp im Haus des befreundeten Ehepaars Binia und Max Bill. (Andrea Eschbach)